MC- Wildberg-Ehrikon
Interview mit Kurt Indergand, Wildberg, 26.09.2020
Ich bin Kurt Indergand, komme von Wildberg, bin der Präsident des Männerchors Wildberg-Ehrikon. Seit 1996 singe ich in diesem Chor, seit 1998 bin ich Präsident, und seit 2001 bin ich in der Chorgemeinschaft Landenberg.
Damals war die Anfrage des Vorgänger-Präsidenten, Ernst Epprecht, er hat mich gefragt, ob ich singen komme. Dann hat mich ein anderer Sänger gefragt, und dann habe ich gesagt, „ich chume goge luege“, und es hat mir auch gefallen, die Gemeinschaft und dass man nachher noch die Geselligkeit pflegt. Aus diesem Grund bin ich eigentlich singen gekommen.
Es ist eher das Singen, denn ich singe seit dem Kindesalter gern. Vielleicht nicht so gut, aber ich lerne leicht auswendig. Geselligkeit nach dem Singen ist sicher auch wichtig, was hie und da halt länger gegangen ist.
Die Vereinsfahne ist mir eigentlich sehr wichtig, ich kenne das schon lange. Im Turnverein war ich zuerst Stellvertreter meines Bruders, der Fähnrich war, und als er abgegeben hat, habe ich das Amt übernommen. Also ich kenne die Fahne eigentlich, seit ich 15 bin. Die Fahne ist für mich das Symbol, dass man zu etwas steht. Darum war es für mich auch keine Frage, als es um die Fahnenanschaffung gegangen ist, die Gemeinschaftsfahne, dass man „lueget“, dass das auch finanziell klappt.
Das schönste Erlebnis war, wenn man einen gemeinsamen Auftritt hatte, sei es jetzt an einer Reise oder an einem Fest. Für mich das Highlight war, als wir zweimal in Österreich waren, weil dort wirklich alles gestimmt hat. Die Gemeinschaftlichkeit, die Freundlichkeit, das Schätzen, was man macht, und nicht nur immer das Negative sehen.
Am Anfang, als wir zusammengekommen sind, im 2003, waren es eher drei einzelne Chöre, die miteinander gesungen haben. Jetzt, mit den Jahren ist das zusammengewachsen, und ich „wett säge“, heute ist das fast schon ein einzelner Chor. Die Leute wissen genau, wer was macht, wer welche Stärken und Schwächen hat. Momentan ist es sehr schön zu singen. Wenn eine Kritik kommt, kommt sie konstruktiv, und das ist wichtig, nicht nur einfach das Schlechte sehen.
Vielleicht gibt es in 5 Jahren nur noch den Chor Landenberg als Einheitschor, auch für Wila. Damit die einzelnen Chöre noch in einer anderen Form weiterbestehen. Es ist ja nicht ein Sterben, es ist eine Weiterentwicklung.
Obwohl sie nicht neu sind, gefallen mir die Comedian Harmonists, weil die Lieder einen gewissen Schalk haben. Es müssen alle Stimmen ganz genau passen, damit es am Schluss gut tönt. Es gibt Lieder, die wir in der Vergangenheit geübt haben, wo man einfach sagen musste, die bringen das Ergebnis nicht: Dass alle „echli“ am Schmunzeln sind, dass das Publikum am Schmunzeln ist, ich habe es gesehen, als wir mit den Comedian Harmonists in Österreich gewesen sind, wir haben das Publikum „grad gha“. Ich habe auf der ersten Homepage geschrieben: „Eine Träne im Auge des Publikums ist unser Lohn.“ Man hat gemerkt, sie sind bewegt.